22.04.2024

Startschuss für Biozentrum in Nordbaden

Die Gesellschafter des Biozentrums mit Vertretern aus Politik und von den zuständigen Behörden. Beim Handschlag sind Peter Hauk MdL, Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, und Biozentrum Geschäftsführer Reinhold Baumann zu sehen.

Bio-Landwirte in Nordbaden können ab der bald beginnenden Erntesaison auf eine große, moderne Erfassungsanlage zählen. Das Biozentrum Wittighausen, ein Gemeinschaftsbetrieb der Rebio GmbH Rottenburg, der Raiffeisen Lagerhaus GmbH Bütthard (RLG) und der ZG Raiffeisen Karlsruhe, wurde offiziell eingeweiht. Zur Eröffnung kam auch Baden-Württembergs Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk MdL.

8 Millionen Euro sind in das richtungsweisende Projekt geflossen, 40 Prozent der Investitionssumme kamen dabei vom Land Baden-Württemberg. „Mit dem Aktionsplan ‚Bio aus BW‘ unterstützen wir die regionale ökologische Landwirtschaft entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Bei der Umsetzung des Aktionsplans setzt das Land auf die aktive Beteiligung der Wirtschaftsakteure und Verbände sowie der Wissenschaft“, so Minister Hauk. „Das Bio-Zentrum Wittighausen leistet dabei einen wichtigen Beitrag für die Entwicklung des regionalen ökologischen Landbaus in Baden-Württemberg und die Bio-Musterregion Main-Tauber-Kreis.“

6.500 Tonnen Lagerkapazität bieten die sechs neuen Silotürme und 26 weitere Zellen. Modernste Sensortechnik erlaubt eine vollautomatische Steuerung der gesamten Anlage: von dem Moment, an dem der Landwirt sein Erntegut auf der Waage in der Annahmestelle platziert, über die Reinigung und Lagerung im Inneren bis hin zur Verladung für den Weitertransport an die Abnehmer in der weiterverarbeitenden Industrie.

„Keine vergleichbare Anlage in größerem Umkreis“

„Wir freuen uns, die Anlage nach nur 15 Monaten Bauzeit in Betrieb nehmen zu können“, so Reinhold Baumann, der gemeinsam mit Matthias Teufel (Rebio) die Geschäftsführung innehat. „Eine vergleichbare Anlage für die Erfassung von Bio-Getreide gibt es in einem größeren Umkreis nicht.“ Das Areal mit einer Fläche von gut 7.500 Quadratmetern, was in etwa einem Fußballstadion entspricht, ist zu 60 Prozent bebaut und bietet damit noch Wachstumspotenzial.

Während die Rebio GmbH ausschließlich ökologische Erzeugnisse vermarktet und produziert, heben die RLG Bütthard und die ZG Raiffeisen ihre Aktivitäten im Bio-Bereich mit der Investition auf eine neue Stufe. „Der Markt für Bio-Getreide wird mittel- und langfristig weiter wachsen. Mit unserem Biozentrum Wittighausen sind wir für ökologisch arbeitende Betriebe hier in Nordbaden jetzt ein leistungsfähiger Partner“, so Dr. Johannes Klaus von der RLG Bütthard.

„Investitionen wie diese sind für die gesamte Bio-Branche ein wichtiges Signal. Dass Unternehmen einiges an Geld in die Hand nehmen, gibt den Landwirten ein Stück Sicherheit, dass es voran geht“, weiß Matthias Teufel. So sieht es auch der Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft ökologischer Landbau, Christoph Zimmer. „Rebio, ZG und RLG setzen mit dem Biozentrum den richtigen Schwerpunkt. Landwirte, Umwelt und Wirtschaft profitieren von diesem Schritt“, betont er.

Die Rebio ließ bislang unter anderem an den ZG Raiffeisen-Standorten Wertheim, Tauberbischofsheim und Gaukönigshofen ökologisch angebaute Ware erfassen. Jetzt können die Aktivitäten gebündelt werden, was eine schlankere und damit auch nachhaltigere Transportlogistik ermöglicht.

In Sachen Nachhaltigkeit punktet das Biozentrum Wittighausen auch mit einer großen Photovoltaik-Anlage auf dem Dach. Mit einer maximalen Leistungsfähigkeit von 97 Kilowattstunden streben die Betreiber an, einen größeren Teil der energieaufwendigen Prozesse für Reinigung und Trocknung des erfassten Getreides mit selbst produziertem Strom abdecken zu können.

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